Bettina und ich haben uns vor einer Woche spontan dazu entschlossen, einer Freundin - die nächste Woche mit ihrer Familie ziemlich weit wegzieht - einen Abschiedsquilt zu nähen. Und dieser Quilt sollte jetzt natürlich so schnell wie möglich fertig werden.
Das Top haben wir letzte Woche bereits genäht. Jede von uns hatte eine gelb-orange-rote Batik-Jelly Roll. Davon haben wir jeweils vier Streifen aneinander genäht und dann zu Quadraten von 21,5 x 21,5 cm geschnitten.
Das waren meine Streifen
und das waren Bettinas:
Diese Quadrate haben wir dann angeordnet und zum Top zusammengenäht.
So weit, so gut...
Am Montag sind wir schnell in die Stadt gedüst und haben Randstreifen-, Rückseitenstoff und Vlies besorgt. Diese Fahrt in die Stadt war schon mit so vielen Stolpersteinen gepflastert - also wenn ich abergläubisch wäre, dann hätte ich das bereits als schlechtes Omen für den Quilt gedeutet... Aber ich war noch frohen Mutes.
Am Donnerstag habe ich eine von Bettina vorbereitete Biese und die Randstreifen angenäht, während Bettina alles für's Heften vorbereitet hat.
Und dann wollte ich quilten... Drama, Chaos, Wut und Ärger. Ich weiß nicht warum, aber der Faden ist immer gleich gerissen. Toll... Dann hat er gehalten, aber plötzlich hat der Greifer den Unterfaden nicht immer hochgeholt, d.h., ich hatte normale Stiche und dann ganz lange, weil bei zwei, drei Stichen der Unterfaden nicht da war. Noch mehr Wut, Ärger und zunehmend Verzweiflung. Den automatischen Stichlängenregulator habe ich dann zur Seite gelegt (nett ausgedrückt), weil ich ihn im Verdacht hatte, der Ursprung allen Übels zu sein (was zumindest dieses Greiferproblem betrifft scheine ich mit der Vermutung auch richtig zu liegen). Mit dem normalen Quiltfuß und versenktem Transporteur sowie dem noch schnell gekauften tollen Garn ging es dann - einige Zeit... Bis die Maschine schließlich Geräusche von sich gab, die wirklich nicht gesund klangen. Wie wenn die Spulenkapsel da unten hin und her schleudern würde. Auf der Quiltunterseite haben sich unansehnliche Schlingen gebildet...
Ich wieder aufgetrennt, alles neu eingefädelt, die Maschine wieder sauber gebürstet - keine Verbesserung. Wieder Schlingen, wieder auftrennen.
Und der Entschluß, das Ganze erst einmal ruhen zu lassen. Ich habe dann ein bisschen auf Papier genäht und auch da habe ich Fehler gemacht, die ich sonst nicht mache. Schließlich bin ich entnervt und unzufrieden ins Bett gegangen... Hätte ich schon früher machen sollen :-)
Heute in der Früh habe ich mich erneut am Papiernähen versucht und nachdem da alles glatt lief, habe ich mich wieder ans Quilten gemacht. Erst nochmal alles sauber gemacht, die Maschine geölt, neue Nadel, neu aufgespulten Unterfaden und so weiter. Was man dann halt immer so probiert. Und plötzlich hat alles völlig problemlos geklappt. Wie wenn nie etwas gewesen wäre.
Und ich werde wahrscheinlich nie herausfinden, wo genau das Problem jetzt lag.
Das Quilten hat ein bisschen gedauert, aber mit dem Ergebnis bin ich nunmehr ganz zufrieden.
Morgen muss ich nur noch das Binding mit der Maschine annähen und dann geht der Quilt über's Wochenende zu Bettina, die das Binding auf der Rückseite mit der Hand festnähen darf. Viel Spaß ;-)
Und trotz aller widriger Umstände ist es ein gelungenes Abschiedsgeschenk, gefällt mir gut!
AntwortenLöschenHast du eigentlich auch den Oberfaden jedesmal neu eingefädelt? manchmal hüpft bei mir durchs schnelle Quilten auch gerne der Oberfaden aus der Führung und dann gibt es auch Schlingen ...
LG Patricia
Liebe Patricia,
Löschenman denkt zwar immer, dass man alles ausprobiert hat, aber ich muss jetzt ehrlich sagen, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich auch den Oberfaden neu eingefädelt habe... Beim nächsten Schlingenproblem - das hoffentlich nicht so schnell kommt - werde ich auf alle Fälle daran denken :-) !!!
Liebe Sandra, du hast den Oberfaden mehrmals gewechselt!!!
AntwortenLöschenDie Decke ist trotzdem super schoen geworden!!! Lg